Nach dem Aufstehen geht der erste Griff zum Handy, am Esstisch setzt du dich immer an den gleichen Platz und abends auf dem Sofa wird die Schoki ausgepackt: Das alles sind Gewohnheiten. Über einige dieser Gewohnheiten „ärgern“ wir uns – sei es bei uns selbst oder unserer Familie. Wenn der/ die PartnerIn jeden Abend das dreckige Geschirr liegen lässt und das Kind den Klodeckel nicht zuklappt, dann kommt sie oft, diese eine Frage: Kannst du das nicht einfach ändern? Die gute Sache ist: Ja, Gewohnheiten lassen sich nachhaltig ändern. Nachteil: Nicht ganz so schnell, wie du denkst. Wir zeigen dir einen Einblick in die Macht der Gewohnheiten – und wie du sie verändern kannst.
Was sind Gewohnheiten?
Gewohnheiten sind automatische Prozesse, die uns im Alltag helfen und das Gehirn entlasten. Und das mehr als du denkst: Zwischen 30 und 50 Prozent unseres täglichen Handelns wird von Gewohnheiten gesteuert. Sie bestimmen also unser Leben – egal ob im Guten oder Schlechten. Jede Gewohnheit läuft im psychologischen Muster einer Schleife ab. Zuerst scannt das Gehirn die Umgebung auf auslösende Reize. Das können etwa Stimmungen oder Alltagssituationen sein. Wird ein Reiz identifiziert, durchläuft das Hirn genau die Handlung, die für die Gewohnheit typisch ist: Wir sind nervös, weil eine wichtige Aufgabe ansteht – und knabbern an den Fingernägeln. Erledigt das Gehirn diese Aufgabe mit “Erfolg”, wird das Belohnungssystem aktiviert. Und schwupps, sind wir drin im Teufelskreis.
Warum ist es so schwer, Gewohnheiten zu ändern?
Hast du ein Verhaltensmuster erstmal etabliert, ist es schwer, es zu ändern oder loszuwerden. Wichtig zu wissen ist aber: Nicht jede Gewohnheit ist schlecht. Ganz im Gegenteil: Die meisten sind sogar sehr nützlich und notwendig, damit unser Gehirn