Sich wohl fühlen und möglichst wenig krank sein: Um gesund zu bleiben, versuchen viele Menschen, ihr Immunsystem möglichst gut zu stärken. In der Werbung und in den sozialen Medien wird uns gezeigt, wie das geht: Jeden Tag fleißig Nahrungsergänzungsmittel schlucken, und du wirst nie wieder krank. Das zeigt sich auch in unserem Konsumverhalten: Der Umsatz für Vitamine und Mineralstoffe in Deutschland lag 2022 bei unglaublichen 350 Millionen Euro. Tendenz steigend. Aber immerhin wirst du dadurch weniger krank, richtig? Nicht ganz. Grundsätzlich gilt: Wer keinen Mangel hat, braucht auch keinen Immunbooster. Wichtiger ist es vielmehr, das Immunsystem nicht unnötig zu schwächen, wie etwa durch Mangel- oder einseitige Ernährung, zu wenig Schlaf, fehlende sportliche Betätigung, chronischen Stress oder Rauchen. In manchen Fällen können auch Nahrungsergänzungsmittel helfen. Dazu gleich mehr.

1.Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O, um dein Immunsystem bestmöglich zu unterstützen. Dazu gehören frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Eiweiß und gesunde Fette, die wichtige Nährstoffe und Antioxidantien enthalten. Das bedeutet nicht, dass du vermeintlich “ungesunde” Lebensmittel und Süßigkeiten ab  jetzt nicht mehr essen solltest. Du kannst dich hier an der 80/20-Regel orientieren. 80 Prozent der Ernährung sollte frisch und unverarbeitet sein. Die übrigen 20 Prozent dürfen auch verarbeitete Lebensmittel sein, die du einfach gerne isst, auch wenn sie vielleicht nicht als klassischerweise “gesund” gelten.

2. Ausreichend Schlaf

Schlaf ist oft das Erste, was in einem stressigen Alltag vernachlässigt wird. Dabei ist er unerlässlich, um dein Immunsystem zu stärken. Schläfst du ausreichend, kann dein Körper besser regenerieren, Stress abbauen und du kannst wacher und produktiver sein. Erwachsene sollten in der Regel 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht anstreben. Wenn dich das Thema Schlaf interessiert, lies dir gerne unseren Blogartikel “Besser schlafen: Warum Schlaf so wichtig ist” aus Ausgabe 3/2022 durch.

3. Sport und Bewegung

Sport hat eine entzündungshemmende Wirkung. Regelmäßige, moderate oder intensive körperliche Aktivitäten können das Immunsystem stimulieren und das Risiko von Infektionen reduzieren. Denn: Der Körper reagiert auf Sport mit dem Anstieg entzündungshemmender Immunzellen, den sogenannten regulatorischen T-Zellen. Auch hier ist es wichtig, dass du einen Sport wählst, der dir Spaß macht und den du deshalb regelmäßig und gerne durchziehst.

4. Stressmanagement

Hier erstmal eine Entwarnung: Kurze Stresssituationen sind per se erstmal  nicht schlimm. Schädlich wird es bei Stress, der sich über Wochen oder Monate hinzieht, sogenannten chronischen Stress. Die Ausschüttung von Stresshormonen wirkt sich direkt auf das Immunsystem aus. Die Immunzellen verlieren die Fähigkeit, sich zu vermehren, um Krankheitserreger abzutöten.
Sogar die Anzahl der Antikörper in unserem Speichel verringert sich. Hier kannst du dir Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Atemübungen oder regelmäßiger Bewegung zunutze machen.

5. Raucherentwöhnung

Das Rauchen nicht gut für den Körper ist, ist schon lange bekannt. Aber auch die Abwehrkräfte des Bronchialsystems werden dadurch eingeschränkt. Im
Vergleich zu Nichtrauchenden enthält die Mikroflora des Nasen-Rachen-Raumes von Rauchenden weniger natürlich vorkommende Bakterien, die normalerweise die Ausbreitung schädlicher Bakterien verhindern. Schon ein bis neun Monate nach dem Rauchstopp steigt die Immunabwehr laut der American Cancer Society wieder deutlich. Dabei normalisiert sich auch das Verhältnis der Bakterien im Nasen-Rachen-Raum.

6. Nahrungsergänzungsmittel

Die Bedeutung von Vitaminen für den menschlichen Körper ist unbestritten. Nahrungsergänzungsmittel können deinem Immunsystem helfen, wenn du einen bestimmten Mangel feststellst. Wahllos einnehmen solltest du sie allerdings nicht. Nimmst du hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel ein, sei es in Pillenform, Pulver oder als Brausetabletten, birgt das potenzielle Probleme. Eine längere Überdosierung solcher Produkte kann dem Organismus eher schaden als nutzen. Was du in welchem Maße supplementierst, solltest du
also auf jeden Fall mit einem Arzt oder Ernährungsberater abklären.

Sie interessieren sich für dieses Thema? Wir bieten spannende, interaktive und alltagstaugliche Vorträge zu diesem Thema im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung an. Kontaktieren Sie uns gern.