Ergonomie am Arbeitsplatz – Wie lange sitzen Sie am Tag?

Wir arbeiten +/-  8 Stunden am Tag. Laut dem Gesundheitsbericht der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016 saß die deutsche Bevölkerung (ab 18 Jahren) durchschnittlich 6,5 Stunden an einem normalen Wochentag. Die Sitz-Zeit der Befragten ausschließlich in der Freizeit betrug durchschnittlich 3,1 Stunden, beispielsweise vor dem Fernseher oder dem Computer. In der heutigen Zeit nimmt die Sitz-Zeit immer weiter zu, egal ob zu Hause, in der Arbeit und während der Fahrzeit im Auto/ Bahn/ Bus. Hier folgen ein paar Tipps, wie die eigene Zeit auf den „fünf Buchstaben“ reduziert werden kann.

Folgen von Bewegungsmangel und langen Sitzzeiten

Viel Sitzen und wenig Bewegung im Alltag lässt das Auftreten von Rückenschmerzen wahrscheinlicher werden. Langes verharren in einer Position zeigt sich oft in verkrampfter Muskulatur. Mit der Zeit entsteht eine Fehlhaltung aufgrund mangelnder Kraft und Beweglichkeit (veränderte Strukturen des Bewegungsapparates). Die sich wiederum in verspannter, scherzender Muskulatur wiederspiegelt. Der Teufelskreislauf beginnt. Viele geben keine Zeit, Lust oder Erschöpfung als Begrünung für wenig Bewegung an.

Neben den muskulären Folgen kann Bewegungsmangel auch andere physiologische Abläufe negativ beeinflussen: Es kann sich beispielsweise ein erhöhter Blutzuckerspiegel, Bluthochdruck, Übergewicht, gesteigerte Blutfettwerte, geminderte Stress-Resistenz und vieles mehr zeigen.

Tun Sie etwas für Ihre Gesundheit, jeder Moment ist ein Trainingsmoment – hier folgen ein paar Tipps für den Berufsalltag.

Tipps für einen aktiv-bewegten Tag am Arbeitsplatz

Schmerz stellt ein ganznormales Warnsignal des Körpers dar. Sobald ein leichter Auch dessen auftritt, kann beispielsweise ein höhenverstellbarer Tisch eine gute Möglichkeit zur Bekämpfung darstellen. Ein regelmäßiger Wechsel aktiviert den Kreislauf und die Muskulatur wird vermehrt beansprucht.

Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Veränderung der Informationsvermittlung. Lässt es ihre Arbeit zu, dann gehen sie zum Kollegen/in und besprechen es direkt und nicht per Mail oder am Telefon. Auch ein Meeting kann an einem Stehtisch stattfinden. Der Drucker oder andere wichtige Materialien müssen nicht in unmittelbarer Greifnähe liegen. Eine kurz aktive Pause zum Drucker schadet nicht der Kreativität.

Durch Erinnerungsmails, ein kleines Bild neben dem Computer oder gemeinsam mit Kollegen kann eine aktive Bewegungspause mit kleinen Mobilisations- und Kräftigungsübungen (ohne großes Schwitzen) Wunder bewirken.

Nutzen Sie doch die Treppe in die Cafeteria und gehen Sie noch ein Stück nach dem Essen an der frischen Luft.

Der Arbeitsweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß kann das Abschalten nach einem anspruchsvollen Arbeitstag fördern. Auch die frische Luft wirkt aktivierend – frisch und wach in den Feierabend.

Es hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Aktuell vertritt man den Ansatz vom dynamischen Sitzen. Ein Positionswechsel nach individuellen Befinden ist ratsam. Trotzdem ist es wichtig den Arbeitsplatz optimal einzurichten, damit keine einseitige Belastung entsteht. Fragen Sie in ihrer Firma nach einem Ergonomie-Check. Gern beraten auch wir sie. Gemeinsam betrachten wir die individuellen Rahmenbedingungen Ihrer Aufgaben sowie Büroausstattung, um die optimale Lösung zu finden. Haben Sie noch Fragen oder interessieren sich für weitere Informationen über dieses und andere Themen sowie Maßnahmen für sie persönlich oder im Unternehmen? – Dann schreiben Sie uns eine Mail.

Quellen:

Techniker Krankenkasse (2016): Beweg dich, Deutschland. TK-Bewegungsstudie

Eckert,K. und Köppel, M. (2017): Interventionsstudien zur Reduzierung der Sitzzeiten am Arbeitsplatz – ein Review. Bewegungstherapie und Gesundheitssport. Ausgabe 4, 33. Jahrgang. S. 161-163

Bartosch,S. und Adomat,S. (2017): Transfer eines neuen Ergonomie-Verständnisses in die Praxis eines Betriebliche Gesundheitsmanagements. Bewegungstherapie und Gesundheitssport. Ausgabe 4, 33. Jahrgang. S. 174-176